Mit starrem Blick auf die Rendite – was eine derartige Haltung für die Bedürftigen in unserer Stadt bedeutet, erleben wir leider gerade am Beispiel des B12 Wohnungslosenprojekts in der Berlichingenstraße 12 in Berlin-Moabit.

Unter Androhung einer Räumungsklage haben die Besitzer, vertreten durch die Hausverwaltung Berolina GmbH, den Bewohnern ein Ultimatum bis zum 22. Juni gesetzt, um die Räume zu verlassen. Bei der momentanen Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt um preiswerten Wohnraum bedeutet dies praktisch ein Entlassen in die Obdachlosigkeit. Ein ganz wichtiger sozialer Ort mitten in Moabit wäre am Ende. Doch die Bewohner wollen bleiben – und sie brauchen unsere Hilfe.  => Hier unsere Presseerklärung.

Seit Anfang 2016 engagiere ich mich gemeinsam mit vielen anderen Mitstreiter*innen für den Erhalt dieses Wohnprojektes. Wir haben sozialverträgliche und wirtschaftlich sinnvolle Vorschläge gemacht, die eine echte Perspektive für das Haus und seine Bewohner bieten, doch die Besitzer blocken aus Gründen der Profitmaximierung alles ab.

Unser Konzept: Ein neuer Träger wie z.B. Mob e.V. als Netzwerkpartner des Paritätischen Wohlfahrtverbands, der das Haus bei aktiver Beteiligung der Bewohner weiter führt. So kann mittel- bis langfristig ein selbstorganisiertes Haus entstehen. Ich habe durch einen Architekten ein Sanierungsgutachten erstellen lassen, aus dem klar hervorgeht, dass dieser Weg möglich ist: Gäben sich die Eigentümer mit den aktuellen monatlichen 10.000 EUR Nettokaltmiete langfristig zufrieden (z.B. in Form eines Erbbaurechtsvertrages), könnte das Haus von einem Träger ohne Eigenmittel saniert und betrieben werden. Der Sanierungsumfang (ca. 1,0 Mio. EUR), Betriebs- und Personalkosten nebst Nettokaltmiete können über die monatlichen Einnahmen finanziert werden. Kurz- und mittelfristig stellen weiter Bundesmittel für Wohnungslose die Einnahmen dar, langfristig könnte ein eigener B12-Träger auf genossenschaftlicher Basis eine eigene Finanzierung entwickeln. Aber noch blockieren die Eigentümer dieses mögliche Leuchtturmprojekt, das bundesweite Strahlkraft hätte.

Aus Immobilienbesitz erwächst soziale Verantwortung. Im GG heißt es im Artikel 14, Abs. 2: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Lasst uns gemeinsam an einer sozial gerechten, solidarischen Stadt Berlin arbeiten! #TräumWeiter

B12 mit Banner kleiner 20160518_191813 20160518_191531 20160518_191500 Banner BVV B12 Hauseingang